Der Strand ist noch leergefegt; keine Strandkorbherde, die zeigt: hier wird geurlaubt, erholt, relaxt! Vorsaison auf Sylt, eine Zeit, die leider zu kurz ist, aber vielleicht ist das auch ihr besonderer Reiz.
Frühlings-Kuren auch für die Häuser. Wir wohnen im Kapitänshaus a.D. in List. Hier strahlt alles friesich frisch und man fühlt sich fast in LongIsland, wenn die Morgensonne durch die großen Fenster, die hellen blau-weiß gehaltenen Räume durchflutet. Die Lieblingsbrötchen vom Bäcker Michel auf dem Tisch, ein starker Schwarztee in der Tasse. Wir stärken uns für die Rad-Tour in Daunenjacken und Mützen und für den Abend planen wir Gosch, ist ja in angenehmer Nähe.
Wir fahren mit dem Rad nach Keitum, vorbei an stillen Straßen in Kampen. Samstags Nachmittags und kein Mensch zu sehen, der gesehen werden will. Wir machen eine Pause vor der Kurverwaltung, die sich auch noch ausruht. Hier ist die Inselluft noch gut, keine Wagenkolonne schiebt sich durch das reiche Dorf. Stille Tage auf Sylt.
Die Insel erwacht aus der Winterstarre, Krokusse blühen in den Bauerngärten von Keitum zwischen den noch braunen und struppigen Syltrosen. Wann sind wir so ungestört durch Keitum geradelt? Ein Holzhase reckt sich im bunt bepflanzten Blumenkasten und sagt uns, bald geht es richtig los. Wie schön, und schöner noch, wir sind dabei, wie alles erwacht!
Erwacht ist auch schon die Sansibar oder besser, sie schläft wohl nie. Unvergleichlich, wir sitzen den Nachmittag über im Sand, es gibt die erste Erdbeer-Bowle der Saison für mich, fast wie Geburtstag. Noch ein kleiner Schwenk zum Wasser, dort nur wenige Meter weiter holt uns der frische, kalte Wind fast aus den Schuhen.Vorsaison auf Sylt, für See-Fans genau der richtige Start!
[syl & t]